Möbelstadt Steinheim

Sitzkomfort – ein Thema mit vielen Facetten

Dass ein Sofa zu reinen Repräsentationszwecken gekauft wird, mag gelegentlich durchaus vorkommen. In aller Regel wird man sein Sofa aber nicht nur anschauen und herzeigen, sondern auch benutzen wollen. Deshalb spielt der Sitzkomfort eine entscheidende Rolle.

Straffe oder legere Polsterung? Sie haben die Wahl!

Moderne Sofas lassen sich nach der Art des Sitzkomfort grob in zwei Gruppen einteilen. Für welche davon Sie sich entscheiden, bleibt Ihrem persönlichen Komfortgefühl überlassen. 

Die straffe, feste Polsterung ist die klassische Polsterart aus der Ära der Federpolsterung. Beim Hinsetzen sinkt man nicht oder kaum ins Sofa ein. Der straff gespannte Bezugstoff liegt fest und nahezu faltenfrei auf der Oberfläche auf. So entsteht eine perfekt glatte, ebenmäßige Optik. Wegen der relativ hohen Spannung des Stoffes ist der Bezug aber besonderer Abnutzung ausgesetzt. Beim Kauf straff gepolsterter Sofas sollte man daher besonders auf ausreichende Scheuerbeständigkeit des Bezugsmaterials achten. Fest gepolsterte Sofas erleichtern das Aufstehen und eignen sich deshalb besonders für ältere Menschen oder bei Rückenproblemen. Aber auch andere Menschen empfinden den etwas härteren Sitzkomfort als besonders angenehm.

Die legere, softige Polsterung hat in den letzten Jahren zunehmend mehr Anhänger gefunden. Viele Menschen schätzen heute Sofas, in die man beim Hinsetzen leicht einsinkt. Das softe Polstermaterial, häufig sind das Schaumstoffflocken oder Daunen, schmiegt sich elastisch an den Körper an und stützt so die Muskulatur – ideal für besonders entspanntes Sitzen und Liegen. Um die notwendige Flexibilität der Oberfläche zu gewährleisten, wird der Bezug nicht straff gespannt, sondern locker über die Oberfläche gelegt. Für leger gepolsterte Möbel ist eine gewisse Bildung von Wellen, Falten und Sitzmulden daher normal.  Damit auch bei Sofas mit softer Polsterung das Aufstehen nicht zu sehr erschwert wird, erhalten die vorderen Sitzkanten oft eine etwas festere Auflage.

Federkern oder Schaumstoffpolsterung? Welche Polsterung ist besser?

Während früher Federkernpolsterungen als besonders hochwertig galten, sind heutige Schaumstoffpolsterungen so ausgereift, dass sie grundsätzlich durchaus als mindestens ebenbürtig angesehen werden dürfen. Anders ausgedrückt: Beide Polsterungsarten können sehr bequem und hochwertig gearbeitet sein, beide Polsterungsarten können aber auch Wünsche offen lassen: alles hängt von der konkreten Ausführung ab. Abstand nehmen sollten Sie von Sofas, die beim Probesitzen offenkundige Mängel aufweisen: Auf keinen Fall sollten einzelne Federn spürbar sein! Bei Schaumstoffpolsterungen sollten sie sich nach der Qualität des verwendeten Schaumes erkundigen. Sind innerhalb der Sitzfläche oder Rückenlehne Festigkeitsunterschiede der Schaumpolsterung spürbar? Dies kann gewollt sein und dem Sitzkomfort dienen, wenn zum Beispiel der hintere Bereich der Sitzfläche weicher ist als die vordere Kante, kann aber auch auf ungewollte Abweichungen der Schaumdichte zurückzuführen sein. Fragen Sie daher nach und lassen Sie sich vom Verkäufer den Polsteraufbau erklären!

Das anatomische Sitzprofil

Neben der Polsterung ist es vor allem das anatomisch korrekte Sitzprofil, das den Komfort eines Sofas bestimmt. Folgende Skizze zeigt, auf welche Aspekte es hier besonders ankommt. Für das anatomische Sitzprofil kommt es auf die nachfolgenden Masse an:

Sitzhöhe: Bei klassischen Polstermöbeln beträgt die Sitzhöhe zwischen 43 und 45 cm. Sie steht allerdings in Abhängigkeit zur Sitztiefe eines Polstermöbels. Tendenziell gilt: Je niedriger, je tiefer.

Sitztiefe: Beträgt bei klassischen Polstermöbeln 52-55 cm. Sie steht jedoch in Abhängigkeit zur Sitzhöhe: Je tiefer, je niedriger!

Sitzbreite: Um notwendige Haltungsänderungen während des Sitzens zu ermöglichen, sollte sie nicht unter 52 cm liegen. Ist nur eine Armlehne vorhanden, ist der Wert nach oben offen. Bei zwei Armlehnen pro Sitz liegt der übliche Höchstwert bei 57 cm.

Sitzwinkel: Das Winkelmaß zwischen Sitzfläche und Rückenlehne sollte 108 bis 115 Grad betragen.

Rückenhöhe: Je höher die Rücklehne ist, um so mehr Entspannung bietet sie unserer Rücken- und Nackenmuskulatur. Am komfortabelsten sind deshalb sogenannte Hochlehner, deren Rückenlehne über den Kopf des Sitzenden hinausreicht. Hochlehner sollten einen eher steilen Sitzwinkel aufweisen. Sofas mit niedrigem Rücken können auch einen etwas flacheren Sitzwinkel haben.

Nierenstütze: Ein numerischer Wert lässt sich hier nicht angeben. Bei komfortbetonten Polstern sollte die Rückenlehne jedoch der S-Form des mittleren Rückgrats entsprechen oder sich dieser anpassen. Zusätzliche Aufpolsterungen, die so genannten Nierenstützen, stabilisieren die Wirbelsäule zu den Seiten hin.

Sitzen oder relaxen? Wählen Sie das passende Sofa für Ihre Wünsche!

Die oben genannten Maße gegen eine nützliche Orientierung beim Sofakauf. Allerdings gibt es heute auch sehr viele Sofas mit deutlich höherer Sitztiefe. Der Grund dafür ist, dass viele Menschen auf einem Sofa nicht so sitzen möchten, wie Sie es beispielsweise auf einem Sessel oder einen Stuhl tun – also in der klassischen Sitzhaltung, bei der beide Füße den Boden berühren und der Oberkörper mit den Oberschenkeln einen leicht stumpfem Winkel bildet. Viele ziehen es vor, die Beine aufs Sofa zu legen, sich seitlich anzulehnen, die Beine an den Körper zu ziehen und und und.

Jeder hat seine persönliche Lieblings-Relax-Position. Moderne Sofas werden daher häufig mit extra hoher Sitztiefe und/oder in Eckform angeboten. Zum Relaxen, Lümmeln oder um ein Schläfchen zu machen bieten solche Sofas bessere Möglichkeiten als das klassische Sitzsofa. Was für Sie das Richtige ist, hängt davon ab, wie Sie persönlich ihr Sofa nutzen möchten. Aber auch wenn Sie sich zwischen Sitzen und Relaxen nicht entscheiden möchten, sondern ein Sofa suchen, das beiden Ansprüchen gerecht wird, gibt es das ideale Sofa für Sie: Vielfältige Verstellfunktionen machen es möglich, ein und dasselbe Sofa ganz unterschiedlich zu nutzen.